Im Jahre 1978 machten sich vier junge Damen gemeinsam Gedanken darüber, wie sie den Mannsbildern allgemein und den Junggesellen im Besonderen etwas Eigenes entgegensetzen könnten. Nicht nur die Männer wollten mal unter sich sein. So gründeten Martina Wunstorf (heute Claus), Petra Wedler (heute Möbius), Carmen Daum (heute Marris) und Dagmar Roffmann (heute Oppermann) am 6. Juli 1978 schließlich die Griechenmädchen.

Die Namensgebung für die diese 'weibliche Junggesellschaft' fiel den Gründerinnen nicht schwer, gilt Adenstedt doch als Griechenland. Doch was hat das Dorf mit dem
sonnigen Land
am Mittelmeer zu tun? Ganz einfach: Die Adenstedter waren schon vor langer Zeit dafür bekannt und berüchtigt, mit ihrem Eisenerz so schlau zu handeln, wie die alten Griechen. Daraus bildete sich die Bezeichnung Griechenland für das Dorf im Süden des Kreises. Was lag für die Adenstedterinnen also näher, als sich Griechenmädchen zu nennen? Die heutigen etwa 40 Mitglieder bekennen sich bei Veranstaltungen öffentlich zu ihrer Herkunft. Beim Schützenfest gehen sie in ihren traditionellen Gewändern: griechische Umhänge, aus Bettlaken gefertigt.

Besonders bei Fastnacht und Schützenfesten sind die Griechenmädchen mit dabei. Sie schießen sogar eine eigene Königin aus, die dann keine Scheibe, sondern eine Vase gewinnt. So, wie die Junggesellen nehmen auch die Griechenmädchen an den Schützenfestumzügen in den Nachbarorten teil und erregen besonders bei Neubürgern, denen die Bezeichnung 'Griechenland' für Adenstedt fremd ist, mit ihrer Kleidung einiges erstaunen und werden manchmal irrtümlich als Elfen oder Engel bezeichnet. Doch nicht nur bei fremden Veranstaltungen geben sie sich ein Stelldichein, selbst sorgen sie auch für Stimmung. 
Z.B. mit Theater-
und Bingonachmittagen, Kinderspiel- und Weinfest bringen sich die Griechenmädchen immer wieder in die dörfliche Gemeinschaft ein. Dieses Engagement wurde offiziell belohnt, als die Griechenmädchen im November 2006 im Rahmen des Winterballs in die 'Dörfliche Festgemeinschaft Adenstedt' aufgenommen wurden. Nun beraten und unterstützen sie die männlichen Vereine des Dorfes, bestehend aus der Junggesellschaft, dem Bürgercorps und dem Schützenverein, in Dingen rund um Veranstaltungen in Adenstedt.

Ab 16 Jahren kann eine Adenstedterin Griechin werden. Aber um ein echtes Griechenmädchen zu sein, müssen die neuen Mitglieder einige geheime Aufgaben über sich ergehen lassen - das so genannte 'Einseifen'. Traditionell wird immer am ersten Freitag im Februar eingeseift. Nachdem die Neuen die Prüfung bestanden haben, werden sie mit einem kräftigen Trinkspruch in den Kreis der Griechenmädchen aufgenommen. Anschließend werden die Adenstedter Junggesellen versteigert. Die drei teuersten Ersteigerungen erhalten am darauf folgenden Samstag, beim Bayerischen Abend, ihren Ehrentanz.

Ewig hält die Nationalität der Griechenmädchen jedoch nicht, zur Hochzeit werden die Laken abgeschnitten und die Griechenmädchen verabschieden sich. 

Imke Vorholt (heute König) 1994
und

Berit Wollny 2008
im Auftrag des Vorstands.

Und hier gibt es unsere Entstehungsgeschichte in Bild und Ton!